Staatsgut Schwarzenau
Leistungsprüfung am FPZ Schwarzenau

Die Mast- und Schlachtleistungsprüfung am Forschungs- und Prüfzentrum Schwarzenau erfolgt gemäß der „Richtlinie des Zentralverbandes der Deutschen Schweineproduktion (ZDS) für die Stationsprüfung auf Mastleistung, Schlachtkörperwert und Fleischbeschaffenheit beim Schwein“.

Kontrolle der Futter-aufnahmedaten der Einzeltiere

Kontrolle der Futter-aufnahmedaten der Einzeltiere

LPA Wiegung der Prüftiere

Wiegung der Einzeltiere

LPA Messung der Schlachtkörperlänge

Messung der Schlachtkörperlänge

LPA Messung Rückenspeckdicke.

Messung der Rückenspeckdicke

Messung des Muskelfleischanteils mit Sonde (Hennessy-Gerät)

Klassifizierung mit dem Hennessy-Gerät

LPA Kotelettfotografie

Kotelettfotografie

LPA  Kotelettfotografie

Kotelettfotografie

Kotelettfotografie, Kotelett im Monitor der Digital-Camera mit Raster

Kotelettfotografie mit Raster

Messung der elektrischen Leitfähigkeit mittels einer Sonde am Kotelettstrang

Messung pH-Wert und elektrische Leitfähigkeit mittels einer Sonde

Für die Ermittlung des Tropfsaftverlusts werden 2 Fleischproben in Testschälchen vakuumiert

Ermittlung des Tropfsaftverlusts

Genomische Selektion

Vor Beginn der Mast werden DNA-Proben der Prüftiere auf ihre Zuchtmerkmale hin analysiert. Mittels der Verfahren der genomischen Selektion können so vorab Einschätzungen über die Mast- und Qualitätseigenschaften der einzelnen Prüftiere vorgenommen werden. Jedoch zeigt erst die praktische Leistungsprüfung, ob und wie sich die vererbten Eigenschaften tatsächlich auswirken.

LfL Genomische Selektion beim Schwein Externer Link

    Mastleistungsprüfung

    Die Mastleistungsprüfung wird in der Mast ab 30 kg Lebendgewicht bei den Rassen DE x DL x Pit bzw. DE x DL durchgeführt. Dabei werden u.a. folgende Merkmale ermittelt:

    • Tägliche Zunahme / Gewichtszunahme der Einzeltiere
    • Futterverwertung in kg Futterverbrauch je kg Zunahme

    Schlachtleistungsprüfung

    In der Schlachtleistungsprüfung wird die Schlachtkörperzusammensetzung bzw. der Schlachtkörperwert anhand einer Vielzahl von Merkmalen untersucht und bewertet. Folgende Merkmale gelten dabei als besonders beachtete Kennwerte:

    • Schlachtkörpergewicht
    • Schlachtkörperlänge, gemessen vom ersten Halswirbel bis zum Schlossknochen
    • Rückenspeckdicke, berechnet als Durchschnittswert aus drei Messungen an Widerrist, Rückenmitte und Lende
    • Muskelfleischanteil, gemessen mit Hilfe einer 6 mm starken Sonde (Klassifizierungsgerät Hennessy GP4) 7 cm seitlich der Rückenmitte in Höhe der 2./3.-letzten Rippe
    • Am Kotelettanschnitt zwischen dem 13. und 14. Brustwirbel werden folgende Messwerte erfasst:
      • Rückenmuskelfläche
      • Fettfläche
      • Fleisch:Fett-Verhältnis, dieses entspricht dem Quotienten aus gewichtskorrigierter Fleischfläche und gewichtskorrigierter Fettfläche
      • Speckdicke über Rückenmuskelfläche (Speckmaß B), gemessen an der dünnsten Stelle der Fettauflage über dem Rückenmuskel
      • Seitenspeckdicke, gemessen an der dicksten Stelle des Seitenspecks
    • Fleischanteil im Bauch, gemessen und berechnet nach der „Gruber Formel“
    • Muskelfleischanteil, gemessen und berechnet nach der „Bonner Formel“

    Folgende Merkmale der Fleischbeschaffenheit liefern ebenfalls Kennzahlen für die Schlachtkörperbewertung:

    • pH1-Kotelett, gemessen 40-45 Minuten nach der Schlachtung zwischen den Dornfortsätzen des 13. und 14. Brustwirbels
    • pH24-Schinken, gemessen 24 Stunden nach der Schlachtung
    • pH24-Kotelett, gemessen 24 Stunden nach der Schlachtung
    • LF24 Schinken, elektrische Leitfähigkeit, gemessen 24 Stunden nach der Schlachtung
    • LF24 Kotelett, elektrische Leitfähigkeit, gemessen 24 Stunden nach der Schlachtung
    • Intramuskulärer Fettanteil (IMF), wird analysiert anhand einer Muskelfleischprobe aus dem Kotelettanschnitt
    • Safthaltevermögen bzw. Tropfsaftverlust, ermittelt an einer Muskelfleischprobe aus dem Kotelettanschnitt

    Zuchtwertschätzung nach BLUP

    Die Leistungsergebnisse fließen unmittelbar in die BLUP (Best Linear Unbiased Prediction bzw. beste lineare, unverzerrte Schätzung) ein, die das Institut für Tierzucht (ITZ) in Grub wöchentlich durchführt. Dieses Schätzverfahren korrigiert die Leistungsdaten hinsichtlich der wichtigsten Umwelteinflüsse wie beispielsweise Prüfstation, Jahreszeit, Prüfbucht sowie aller verfügbaren Verwandteninformationen, so dass die Zuchttiere bayernweit vergleichbar werden. Die Zuchtwertschätzung liefert die Grundlage für die Umsetzung der bayerischen Zuchtprogramme bei den Mütter- und Vaterrassen.
    Für die Schweinezüchter, die ihre Ferkel in die LPA liefern, sind die Zuchtwertdaten eine grundlegende Informationsquelle für die betriebliche Zuchtselektion.

    LfL Zuchtwertschätzung Externer Link