Staatsgut Schwarzenau
Feierliche Einweihung der neuen Tierwohlställe am Forschungs- und Prüfzentrum Schwein in Schwarzenau

Gruppenbild mit Staatsministerin Kaniber

Mit der feierlichen Eröffnung der neuen Tierwohlställe am Forschungs- und Prüfzentrum Schwein (FPZ) in Schwarzenau setzen die Bayerischen Staatsgüter (BaySG) gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus einen weiteren Meilenstein für eine zukunftsorientierte, praxisnahe und tiergerechte Schweinehaltung in Bayern.

Die neuen Stallanlagen sind Herzstück des zweiten Bauabschnitts am Standort Schwarzenau. Sie schaffen modernste Bedingungen für Forschung, Zucht und Bildung im Bereich der Schweinehaltung. Auf einer Nutzfläche von rund 4.100 Quadratmetern bieten die Anlagen Platz für knapp 1.300 Tiere und erfüllen die Anforderungen der Haltungsstufe 3. Stroheinstreu, Beschäftigungsfutter, Aktivitätszonen und der Zugang zum Außenklima ermöglichen den Tieren ein ausgeprägtes natürliches Verhalten – ein zentraler Baustein des bayerischen Tierwohlkonzepts.

„Mit dem Forschungs- und Prüfzentrum in Schwarzenau schaffen wir eine bundesweit einzigartige Infrastruktur, die Wissenschaft, Praxis und Tierwohl verbindet“, betonte Anton Dippold, Geschäftsführer der Bayerischen Staatsgüter. „Unser Ziel ist es, innovative Haltungssysteme unter realistischen Bedingungen zu erproben und die Ergebnisse direkt in die landwirtschaftliche Praxis zu übertragen.“

Das Forschungs- und Prüfzentrum bildet gemeinsam mit dem 2024 in Betrieb gegangenen Versuchsschlachthaus nun eine geschlossene Einheit, in der alle Bereiche der Zuchtwertprüfung abgebildet werden können – von der Aufzucht über die Mast bis hin zur Schlachtung und Auswertung. Dabei arbeiten die Bayerischen Staatsgüter eng mit dem Institut für Tierzucht der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) zusammen. Diese enge Verzahnung von Forschung und Praxis gilt als Modellprojekt für eine moderne, nachhaltige Nutztierhaltung in Bayern.

Neben klassischen Zuchtparametern wie Fruchtbarkeit und Futterverwertung werden in Schwarzenau zunehmend Merkmale wie Robustheit, Sozialverhalten und Resilienz gegenüber Umweltfaktoren erforscht. Ziel ist es, die Schweinezucht im Freistaat langfristig zu sichern und sie an gesellschaftliche Erwartungen sowie klimatische Herausforderungen anzupassen.

Thomas Schwarzmann, Leiter des Versuchs- und Bildungszentrums Schwarzenau, hob die Bedeutung des Projekts für die Ausbildung und Weiterbildung hervor:

„Wir schaffen hier nicht nur optimale Bedingungen für die Forschung, sondern auch für den Wissenstransfer. Landwirte, Auszubildende und Studierende erhalten in Schwarzenau die Möglichkeit, moderne Haltungs- und Managementsysteme unmittelbar kennenzulernen.“

Mit der Investition in die neuen Tierwohlställe bekräftigen die Bayerischen Staatsgüter ihren Auftrag, die Zukunftsfähigkeit der bayerischen Landwirtschaft aktiv mitzugestalten. Das FPZ Schwarzenau steht dabei exemplarisch für die Verbindung von bäuerlicher Tradition, moderner Wissenschaft und gesellschaftlicher Verantwortung.

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