Staatsgut Freising
Karolinenfeld betreut Demonstrationsanlage zu Grünland auf Moor

Im Rahmen des Projektes Moorbewi wurden auf den Flächen der Station Karolinenfeld verschiedene Grünlandmischungen und Schnittregime im Parzellenversuch geprüft. Die Versuchsfläche liegt auf einem abgetorften Hochmoor, der Moorkörper ist stark degradiert. Die Fläche zeichnet sich dadurch aus, dass sie über einen geregelten Anstau der Rohrdrainagen wiedervernässt ist. Angestrebt wird ein Grundwasserflurabstand von höchstens 20 cm unter Flur. In zahlreichen, auf der Fläche verbauten Messpegeln, wird kontinuierlich der Wasserstand erfasst. Im Laufe des Projektes fanden umfangreiche Untersuchungen statt, bei denen die Wissenschaftler von LfL-IAB gemeinsam mit der Mannschaft der Versuchsstation die Parzellen beernteten und beprobten. Der Versuch ist mit dem letzten Schnitt in 2023 abgeschlossen, nun stehen auf Seiten von LfL-IAB die Auswertungen und die Berichterstattung an.
Die Weiterführung des Versuchs und eine wissenschaftliche Begleitung durch die LfL ist aktuell nicht mehr vorgesehen.

drei Männer auf Feld

Große überregionale Bedeutung

Die klimatischen und pedologischen Bedingungen des Versuchsstandortes sind repräsentativ für große Flächen im Voralpenland. Somit kommt dem Versuch große und auch überregionale Bedeutung zu. Zudem weist der Versuch verschiedene Alleinstellungsmerkmale auf, die gerade für die Fragen der Landwirte, die auf wiedervernässtem Moorgrünland wirtschaften, von enormer Bedeutung sind. Aber auch der landwirtschaftlichen Beratung und den Beratern im Bereich Moorschutz bieten die Parzellen die Möglichkeit, die Auswirkungen unterschiedlicher pflanzenbaulicher Maßnahmen in Augenschein zu nehmen. Die vollständige Aufgabe der Versuchsfläche würde einen enormen Verlust beim Wissenstransfer bedeuten. Deshalb haben sich die BaySG und LfL-IAB darauf verständigt, zumindest wesentliche Versuchsvarianten weiter verfügbar zu halten, um so ausgewählte Beispiele der Nassgrünlandbewirtschaftung auch zukünftig veranschaulichen zu können.

Von Versuchs- zu Demonstrationsanlage

Zur Umsetzung dieses Vorhabens führten der Leiter der Station, Herr Walz, und der Leiter des Staatsgutes, Herr Dr. Sticksel, ein Abstimmungsgespräch mit den Wissenschaftlern der LfL, Herrn Zwack und Herrn Dr. Diepolder. Es wurde beschlossen, die Versuchsanlage in eine Demonstrationsanlage umzuwandeln. Dazu pflegt und betreut BaySG auch künftig ausgewählte Grünlandmischungen. Besonders gut geeignete Mischungen, dominiert von Rohrschwingel oder Rohrglanzgras, werden weitergeführt. Zur Veranschaulichung der nachteiligen Effekte bleibt auch eine ungeeignete Mischung in der Anlage. In einem weiteren Teil der Versuchsfläche variiert die Schnitthäufigkeit. Da die Fläche starke und weniger stark vernässte Teilbereiche aufweist, lässt sich auch der Effekt des Grundwasserflurabstandes darstellen. Als Düngung wurde eine einmalige Gabe von 25 m³/ha * a Rindergülle festgelegt. LfL-IAB strebt an, durch pflanzensoziologische Erhebungen die weitere Entwicklung der Demonstrationsanlage zu begleiten.

Wissenstransfer auf der Demonstrationsanlage

Die Mannschaft der BaySG ist technisch so ausgerüstet, dass sie die Kernparzellen der Demonstrationsanlage „in Schuss“ halten können. Geplant ist, die Anlage durch Schautafeln zu ergänzen. Im Rahmen von Führungen, Schulungen und Exkursionen lassen sich auf der Demonstrationsanlage auch zukünftig wesentliche Erkenntnisse aus dem Projekt „Moorbewi“ für die unterschiedlichsten Interessensgruppen veranschaulichen.