Die Mischung macht's

Ziel des Forschungsprojekten war es herauszufinden ob es möglich ist Übersee-Soja durch heimische Eiweißfuttermittel in Legehennenrationen zu ersetzen. Die Antwort lautet: "Ja, unter Beachtung folgender Einschränkungen ist es möglich!"

Erhöhter Anteil S- und M-Eier

Weißleger auf Stange (c)
Der vollkommene Verzicht auf Sojaextraktionsschrot (SES) führte in den Versuchsmischungen sowohl bei Braun- als auch bei Weißlegern zu einem signifikanten Rückgang der Eigewichte um ca. 2 g und damit zu einem erhöhten Anteil an S- und M-Eiern. Aus diesem Grund erscheint ein vollständiger Verzicht auf SES im Phasenfutter 1 nicht empfehlenswert. Dabei gilt es jedoch in weiteren Versuchen zu überprüfen, ob die dafür offensichtlich verantwortliche geringere Futteraufnahme durch eine Anpassung der Nährstoffdichte oder des Aminosäurenmusters ausgeglichen werden kann.

Verringerte Futteraufnahme

Rezepturanteile von 16 % erbrachten sowohl bei Rapsprodukten als auch bei Sonnenblumenextraktionsschrot einen Rückgang des Futterverzehrs bei Braunlegern, bei allerdings sicherer Versorgungslage. Der Einsatz von Rapsprodukten sollte bei den Braunlegern in der Summe weniger als 16 % betragen, da bei 16 % Rapsprodukten (Versuchsvariante 3) fast jedes dritte Ei leichte Geruchsveränderungen aufwies.

Schlechter Gefiederzustand

Durch den Ersatz von SES verschlechterte sich der Gefiederzustand bei beiden Genetiken. 16 % SBS in der Ration (Versuchsvariante 2) führte zu einem erhöhten Anteil an Schmutzeiern sowie zu Leberverfettung und Zehenschäden.

70 - 80 % durch heimische Futtermittel

Braunleger
Der kombinierte Einsatz von SES, Rapsprodukten und SBS als Eiweißlieferanten zeigte in dieser Studie die größten Vorteile bezüglich Leistung, Eiqualität und Ökonomik bei noch vertretbaren Tierwohlindikatoren (Gefieder, Verletzungen, Fußballen, Zehen, Lebergesundheit). Der Ersatz von ca. 45 % des SES durch Raps und SBS (Versuchsvariante 1) erfolgt bereits jetzt in den Praxisrationen für Legehennen, wenn diese heimischen Rohstoffe verfügbar sind. Berücksichtigt man die Proteinlieferung aus dem heimischen Getreide, werden bereits heute ca. 70 bis 80 % der Proteinversorgung unserer Legehennen durch heimische Futtermittel sichergestellt.