„Kotwaschmaschine“ - Was kann man aus dem Kot herauslesen?

Eine Person beim Bedienen der Kotauswaschmaschine

Futterrationen werden nach den Ergebnissen der Grundfutteranalysen gestaltet und berechnet. Die Analyseergebnisse repräsentieren allerdings immer nur einen kleinen Teil der entsprechenden Silage. Deshalb ist zu beachten, dass das, was auf dem Papier als Ration durchaus stimmig erscheint, nicht automatisch in der Kuh funktionieren muss. Oft zeigt sich im Stall ein ganz anderes Bild. Darum gehört zu einer optimierten Rationskontrolle der Gang vor Ort in den Stall dazu, genauer gesagt auf die Laufgänge zwischen die Kühe. Die Kühe zeigen nämlich unmissverständlich, wie sie mit der Ration klarkommen. Seit vielen Jahren wird die Schüttelbox zur Überprüfung der vorgelegten Ration genutzt. Doch bei dieser Methode kann man nur eine Aussage darüber treffen, wie die Ration aussieht und ob die Kühe einzelne Komponenten selektieren können oder nicht. Es kann also nur abgeschätzt werden, wie die sich anschließende Verdauung aussehen könnte. Eigentlich möchte man aber doch genau wissen, was die Kühe aus der Futterration machen und vor allem, was ihnen fehlt oder von was sie zu viel bekommen. Um den Verdauungsgrad in Erfahrung zu bringen, benutzt man im Staatsgut Grub einen Digestion Analyzer. Dieser Verdauungsanalysator lässt den Anwender wissen, ob das Futter gut verdaut ist oder ob Anpassungen erfolgen müssen. Die „Kotwaschmaschine“ ist auch ein großartiges Werkzeug, um sich jede Pathologie (z.B. Azidose) besser vorstellen zu können, dank der sofortigen visuellen Analyse auf den drei Sieben. Der Verdauungsanalysator besteht aus einem oberen Sieb mit einer Maschengröße von 4,8 mm, einem mittleren mit einer Maschengröße von 2,4 mm und einem unteren Sieb mit einer Maschenweite von 1,6 mm. Zuerst werden 400 g Kot auf das oberste Sieb gelegt und mit leichtem Wasserdruck durch den dreiteiligen Siebstapel gespült. Wenn unten nur noch klares Wasser abläuft, ist der Kot ausreichend gewaschen. Danach wird geschätzt, wie viel Prozent des Probenmaterials sich in welchem Sieb befindet. Anschließend werden die Kotreste auf den einzelnen Sieben hinsichtlich Grundfutter- und Kraftfutterverdauung beurteilt und nach Ursachen für Abweichungen gesucht. Anhand der gewonnenen Erkenntnisse lassen sich dann zügig Rationsänderungen vornehmen und die Verwertung der Ration optimieren. Wer den Einsatz der „Kotwaschmaschine“ gerne einmal näher kennenlernen möchte, ist herzlich zu einem Tagesseminar „Praxiswissen aktuell“ im Staatsgut Grub eingeladen.

Die Kotwaschmaschine auf dem Boden

Kotwaschmaschine

Das Ergebnis des Kotauswaschens

Das Ergebnis