Dem Ammoniak im Kälberstall auf der Spur

Ein Kalb in einem gut eingestreuten Kälberstall

Frische Luft, aber keine Zugluft im Stall:

Das ist die entscheidende Forderung an das Stallklima im Kälberstall. Für das richtige Klima können Kleinklimabereiche, z. B. mit Klimadeckeln, eine patente Lösung sein. Hierbei ergibt sich allerdings oft ein Problem: Unter den Abdeckungen zirkuliert die Luft nicht. Der entstehende Ammoniak kann nicht entweichen. Eine zu hohe Belastung schadet der Gesundheit und der optimalen Entwicklung der Kälber erheblich. Husten, Rindergrippe und Lungenprobleme sind die unausweichliche Folge. Seit kurzem gibt es neue, einfach zu handhabende Ammoniak-Teststreifen zur Anwendung vor Ort. Eine sehr schnelle und äußerst kostengünstige und hinreichend genaue Messung im Stall ist damit möglich!

Wie funktioniert die Anwendung?

Einfach einen 2,5 cm langen Streifen von der Rolle abreißen, mit 1-2 Tropfen sauberem Wasser (kann die Tränke im Stall zum Beispiel sein, wenn das Wasser wirklich frisch und sauber ist) befeuchten und 15 Sekunden in dem zu testenden Luftraum schwenken und inkubieren lassen. Bei Kälbern empfiehlt sich der zu messende Luftraum über der Einstreu in einer Höhe bis zu einem halben Meter.

Ablesen und beurteilen:

Halten Sie den Teststreifen auf die Farbpaletten-Legende der Packung und ordnen Sie den erhaltenen Farbton der Skala zu.
Die Grenze für unbedenkliche Ammoniakkonzentrationen sind maximal 5 ppm.

Das Bild zeigt ein Teststreifen-Kit

Teststreifen

Das Bild zeigt ein Teststreifen-Kit mit Teststreifen vor der Messung

Teststreifen vor der Messung

Das Bild zeigt ein Teststreifen-Kit mit Teststreifen nach der Messung

Teststreifen nach der Messung

Ammoniak reizt die Atemwege und gilt als Türöffner für Atemwegserkrankungen. Sind die NH3 Werte erhöht, muss man davon ausgehen, dass auch andere Schadgase wie Kohlendioxid, Lachgas oder Schwefelwasserstoff erhöht sind und die Schleimhäute der Atemwege zusätzlich reizen.
Also: Machen Sie sich ein Bild von der Situation vor Ort, rät der Koordinator für Rinderhaltung bei BaySG Wolfgang Müller.