Euterödeme als Risiko für Tier und Mensch
von Wolfgang Müller

Jeder Milchviehhalter kennt das Problem mit Ödemen im Euter. Gerade Jungkühe, denen der Melkvorgang bis dato fremd ist, reagieren gerade bei der Eutervorbereitung zum Melken - Vormelken, Prüfen, Reinigen - meist sehr unruhig und nervös. Sie schlagen vermehrt aus und werfen die Melkzeuge ab. Deshalb gilt es Euterödeme unbedingt zu vermeiden. Diese Wassereinlagerungen im Eutergewebe sind schmerzhaft und beeinflussen das Wohlbefinden der Kühe und die Sicherheit der Landwirte eindeutig negativ. Realistisch betrachtet ist eine gewisse und überschaubare Anzahl Ödeme in einer Herde normal. Sollte sich daraus aber ein Bestandsproblem entwickeln, so gilt es rasch den Ursachen auf die Schliche zu kommen.

Im Bild: Ödemeuter

Ein Ödemeuter einer Fleckviehkuh in Nahaufnahme

Folgende Signale am Tier deuten auf ein Fütterungsproblem hin:

  • gehäufte Ödeme bis in die Nabelregion
  • Zellzahlerhöhung nach der Kalbung, vermehrt Kalbinnenmastitis
  • vermehrt Zwischenschenkel-Ekzeme
  • zu hohe Körperkondition
  • schwere Kalbungen

Im Bild: Entstehendes Ödemeuter

Eine Kuh mit einem enstehenden Ödemeuter

Faktoren, die Euterödeme begünstigen:

  • zu intensive Fütterung in der Trockenstehzeit
  • zu hohe Natrium- und Kaliumgehalte
  • Stress durch Umstallung und Futterwechsel
  • zu hohes Erstkalbealter
  • hohe Leistungsveranlagung