Puten besitzen von Natur aus einen sehr spitzen Schnabel, der sich in heute üblichen Haltungsformen kaum durch das Futtersuch- und Futteraufnahmeverhalten abwetzt. Mit einem solchen spitzen Schnabel können die Tiere sich bei Rangkämpfen oder Verhaltensstörungen wie Kannibalismus oder Federpicken gegenseitig schwere Verletzungen zufügen. Derzeit werden in den meisten Fällen die Putenschnäbel mit Infrarottechnik behandelt. Dies ist nur mit Ausnahmegenehmigungen möglich und findet wenig Akzeptanz in der Öffentlichkeit. Um das Verletzungsrisiko jedoch auch bei schnabelunkupierten Puten zu mindern, wird derzeit in Kitzingen geprüft, inwieweit es möglich ist, dass sich die Puten mit Hilfe verschiedenr „Bluntingscheiben“ im Futtertrog die Spitze des Schnabels abschleifen und diesen so entschärfen. Mehr
Viele alte regionale Hühnerrassen in Deutschland sind vom Aussterben bedroht. Sie finden derzeit lediglich in der Hobbyzucht ihren Platz. Ihre Haltung ist selbst für ökologisch wirtschaftende Betriebe wirtschaftlich nicht tragfähig, weil der Markt dominiert ist von wenigen modernen Hochleistungsrassen, die speziell für das Eierlegen oder für die Fleischproduktion gezüchtet wurden. Zum damit verbundenen Verlust an biologischer Vielfalt kommt noch das ethische Problem des Tötens der männlichen Küken aus den Legelinien. Einen Ausweg aus diesem Dilemma sucht das Projekt „RegioHuhn“. Mehr
Der Kitzinger Niedrigenergiestall wurde 2019 fertig gestellt und bietet Platz für 3.000 Masthähnchen und 4.000 Junghennen. Ein Luft-Luft-Wärmetauscher wärmt die Zuluft vor und spart so speziell in der kalten Jahreszeit Heizenergie ein. In der warmen Jahreszeit steigt der Energieaufwand für Lüftung und Sprühkühlung. Dieser Mehrenergieaufwand wird durch die 30 kW Photovoltaikanlage auf dem Dach aufgefangen, welche speziell in der sonnigen Jahreszeit größere Strommengen produziert. Die Möglichkeit großzügige Ausläufe an die Masthähnchenabteile anzubauen, bietet auch die Möglichkeit den Stall für ökologische Versuche zu nutzen.