Staatsgut Grub
Larcher Alm


Der Bergsommer ruft auf die Larcheralm

Saftige AlmwiesenZoombild vorhanden

Saftige Almwiesen

Trotz des nasskalten Wetters der vergangenen Wochen beginnt für die Bauern und ihre Tiere nun langsam der Bergsommer. Viele Landwirte sorgen sich heuer besonders um ihr Vieh. Der Almauftrieb steht ganz im Zeichen von Bär und Wolf. Am Mittwoch, den 24.05.23 eroberte eine Gruppe Jungrinder aus dem Staatsgut Grub im Beisein von Herdenmanager Marius Götz voller Begeisterung und regelrecht stürmisch das Gelände ihrer Sommerfrische um die Larcheralm im Sudelfeldgebiet.

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Almauftrieb - von der Großstadt ins Gebirge

Unendliche FreiheitZoombild vorhanden

Unendliche Freiheit

Am letzten Freitag im Mai machten sich 28 Jungrinder aus dem Staatsgut Grub auf den Weg in die Sommerfrische auf der Larcheralm am Fuße des Wendelsteins. Wer schon einmal seinen Urlaub in den Bergen verbracht hat und das Vieh auf den Almen beobachten konnte, hat vielleicht bemerkt, dass die Tiere ihren wilden, freien Sommer zu genießen scheinen. Sie können sich frei bewegen, in der Sonne liegen und einen intensiven Kontakt zu den anderen Herdenmitgliedern pflegen. Gerade in der heutigen Zeit, wo die Sommer zunehmend lang und heiß sind, ist es in den Bergen angenehm kühl, und mit steigender Höhe gibt es auch weniger Bremsen und Fliegen. Bei jedem Wetter draußen an der frischen Luft zu sein, wirkt sich insgesamt positiv auf die Tiergesundheit aus. Geälptes Vieh ist nicht nur stark und widerstandsfähig, sondern hat auch eine längere Lebenserwartung. Die Bewegung auf teilweise steilem, steinigem Untergrund kräftigt außerdem die Sehnen und Muskeln und macht trittsicher. Obwohl die Sommerfrische zeitlich begrenzt ist und die meisten Almtiere den Winter im Stall stehen, hat die Zeit in den Bergen eine lang anhaltende positive Wirkung. Vor allem bei geälpten Jungtieren hat man festgestellt, dass diese ein Leben lang gesünder und leistungsfähiger sind als herkömmlich aufgezogene Tiere. Mit der jährlichen Beschickung der Larcheralm setzt das Staatsgut Grub einen weiteren wichtigen Akzent in Sachen Tierwohl.
Saftige Almweiden

Saftige Almweiden

Saftiges Grün

Saftiges Grün

Sommerfrische

Sommerfrische

Traumwetter

Traumwetter

Die Larcheralm: Nicht nur dem Tierwohl verpflichtet

So liegt es sich gutZoombild vorhanden

So liegt es sich gut

Nicht nur die Menschen unserer Tage, sondern auch die Rinder genießen sichtbar die Sommerfrische in der wunderbaren Bergwelt der Alpen. Jedes Jahr schicken zahlreiche Landwirte ihre Nutztiere im Frühsommer auf die Almen. So verbringen alljährlich 25-30 Jungrinder des Staatsgutes Grub ihren ausgedehnten „Sommerurlaub“ auf der betriebseigenen Larcheralm am Fuße des Wendelsteins oberhalb von Bayrischzell. Die Alm umfasst eine Fläche von 15 ha. Sobald die Tiere genug zu fressen finden, ist der richtige Zeitpunkt für den Auftrieb gekommen. Die Vegetation und damit der Almauftrieb hängen ganz entscheidend von der Höhenlage des jeweiligen Almgebietes, den Temperaturen und vom Schneereichtum des vorhergegangenen Winters ab. Einhundert Tage dauert die Almzeit im Durchschnitt. Eine Zeit in Mitten von saftigen Bergwiesen, auf denen sich die Rinder ihrer Art gemäß frei bewegen können.

Tierwohl für die Rinder

Es gibt mehrere Gründe bzw. Vorteile, warum Rinder vom Sommer auf der Alm profitieren. Die Almzeit bietet den Tieren bei viel frischer Luft und Sonnenschein:

  • ein schmackhaftes, kräuterreiches und damit gesundes Futter
  • ein weiches Liegen auf den Almwiesen
  • einen intensiven Kontakt zu den anderen Mitgliedern im Herdenverband
  • Außenklimareize, die eine positive Auswirkung auf die Gesundheit haben
  • Fitness durch Bewegung im Gelände
  • Freiheit
  • Abwechslung zwischen Wald und Weide

Geälpte Jungkühe und großträchtige Kalbinnen sind von den Kunden auf den Zuchtviehmärkten aufgrund von Vorzügen wie stabiles Fundament, Futterdankbarkeit und Leichtkalbigkeit sehr stark nachgefragt. Almen sind von alters her eine wichtige Grundlage für eine gesunde Jungviehaufzucht, da sich die Tiere in einer natürlichen Umgebung artgemäß verhalten können. Die Kühe verfügen über eine gute körperliche Konstitution, da sie in den Hochlagen im Gebirge unter extremen Witterungsver- hältnissen leben und bei der Futteraufnahme oft weite Wege im steilen Gelände bewältigen müssen. Nach wissenschaftlichen Untersuchungen legen die Rinder bei der Futtersuche, bei der sie im Durchschnitt 50 kg Weidegras pro Tag verspeisen, bis zu 5 km zurück. Das stärkt die Muskulatur und die inneren Organe wie bei einem Höhen- training eines Leistungssportlers. Die Einkäufer auf Zuchtviehmärkten kennen diese Vorteile und bevorzugen Jungkühe von der Alm, die sich zudem problemlos in die neue Laufstallherde eingliedern lassen. Auf der Alm erlernen sie nämlich ein ausgeprägtes Gruppenverhalten und müssen vielfältige Anpassungsstrategien entwickeln, um je nach Witterung bei Sonne, Regen, Wind, Schnee und Ungeziefer- plage die richtigen Weideplätze aufzusuchen. Bei heißer Witterung mit Bremsen- und Fliegenplage sind die Gratlagen recht begehrt, da der darüber ziehende Wind die Insekten vertreibt. Bei Schneefall finden die Tiere in tieferen Lagen unter locker stehenden Bäumen und Baumgruppen Schutz und Futter.

Weitergehende positive Effekte

Die Rinder auf den Almen tragen stark zum Erhalt einer abwechslungsreichen und artenreichen Kulturlandschaft in den Bergen bei. Sie halten die Almflächen frei von Verbuschung und Wald. Deshalb finden in der Folge die unterschiedlichsten Pflanzen einen geeigneten Lebensraum.
Neben ihrer unerlässlichen Aufgabe als Landschaftspfleger sind die Rinder auch Lieferanten hochwertiger Nahrungsmittel. Auf einer Alm lassen sich durch Weidevieh auf Flächen, auf denen man weder Ackerbau betreiben noch Gras und Heu ernten kann, ohne großen Einsatz von Technik und anderen Ressourcen, Nahrungsmittel von hoher Qualität erzeugen. Werden Milchkühe auf der Alm gehalten, dann melkt der Senner zweimal täglich erstklassige Milch, die dann zu Butter und Käse in allen Variationen verarbeitet werden kann. Auch das Rindfleisch ist nach einem Almsommer von höchster Qualität. Heute kommt Almen aber auch beim Schutz vor Naturgefahren eine zentrale Bedeutung zu. Durch die standortangepasste Bewirtschaftung der Almflächen können Bedrohungen durch Bodenerosion, Muren und Lawinen verringert werden.

Gefahren eines Almsommers für die Kuh

Die Sommerzeit im Gebirge ist für die Rinder nicht nur schön und vorteilhaft. Sie birgt auch immer wieder Gefahren und Unannehmlichkeiten. Das Wetter spielt dabei die größte Rolle. Heftige Gewitter mit Starkregen, Sturm und Hagel und im Herbst deutlich zu früh einsetzender Schneefall können die Zeit auf der Alm sehr unschön machen. Jedes Jahr sterben zahlreiche Rinder während des Bergsommers durch Blitzschlag oder einen Absturz in steilem Gelände. Manche Tiere verletzen sich im unwegsamen Gelände. In der letzten Zeit sind weitere neue alte Gefahren für die Nutztiere auf der Alm dazugekommen. Bären und vor allem Wölfe durchwandern die Almgebiete und richten entsprechenden Schaden an.

Rinder-Ortung mit Klang

Wer im Sommer in den Bergen wandert, wird ständig vom Klang der Kuhglocken und -schellen begleitet. Die Glocken und Schellen verraten dem Senner auch in uneinseh- barem Gelände den Aufenthaltsort der Tiere. So können verlorengegangene oder verletzte Rinder schnell wiedergefunden werden.

Begegnung mit dem Almvieh – richtiges Verhalten!

Beim Alm- oder Bergwandern kann es immer wieder zu Begegnungen mit Tieren auf der Alm kommen. Gefährliche Situationen sind damit vorprogrammiert. Um diese zu vermeiden, sollten einige Empfehlungen Beachtung finden. Besonders kritisch kann die Situation werden, wenn Wanderer mit Hunden auf einer Alm unterwegs sind und auf eine Kuhherde treffen.

Empfehlungen & Tipps für richtiges Verhalten:

  • Wanderwege auf Weiden nicht verlassen!
  • Hunde bitte unter Kontrolle halten und an der Leine führen!
  • Ruhig und unauffällig in Distanz (20 - 50 Meter) an den Tieren vorbeigehen.
  • Tiere nicht erschrecken und ihnen nicht direkt in die Augen sehen.
  • Tiere in Ruhe lassen und nicht berühren. Kälber auf keinen Fall streicheln!
  • Drohgebärden der Tiere beobachten: Senken des Kopfes, scharren, brüllen, schnauben.
  • Beim Herannahen der Tiere: ruhig bleiben, nicht den Rücken zukehren und die Weide langsam verlassen!
  • Leinen Sie den Hund sofort ab, wenn ein Angriff eines Tieres abzusehen ist.
  • Nicht mit dem Stock herumfuchteln. Im absoluten Notfall einen gezielten Schlag auf die Nase des Rindes versetzen.
Fazit:

Mit der Bewirtschaftung der Larcheralm liefert das Staatsgut Grub einen nachhaltigen Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft unserer heimischen Berge und einen umfassenden Beitrag zur Förderung des Tierwohls.