Eigenmilchtherapie bei Mastitis

Eigenmilchtherapie bei Mastitis

Kuh im VorversuchZoombild vorhanden

Kuh im Vorversuch

Wie kann der Antibiotika-Einsatz in der Mastitis-Therapie bei Milchkühen reduziert werden? Diese entscheidende Frage stellen sich fortschrittliche Milchviehhalter. Eine Reduktion des Antibiotika-Einsatzes in der Nutztierhaltung wird aber auch zunehmend von der Gesellschaft gefordert. Erklärtes Ziel ist die Gesunderhaltung des Nutztierbestandes bei gleichzeitiger Ausschöpfung aller Möglichkeiten, den Antibiotika-Einsatz zu reduzieren. Einen Ansatzpunkt stellt die sogenannte Eigenmilchtherapie dar. Hierbei gilt es zu berücksichtigen, dass auch gesunde Kühe viele Bakterien an und in ihrem Euter tragen.

Nicht alle sind aber krankmachend. Bei einer Euterentzündung verschiebt sich das Gleichgewicht zugunsten einer die Mastitis verursachenden Art. Es passiert also „nur“ eine Verschiebung der Bakterienflora im Euter, die es wieder zu korrigieren gilt. Ein künftiger Ansatz zur Heilung könnte deshalb lauten: Bakterientransplantation von gesunden zu kranken Eutern. Auf Initiative und unter Leitung von Frau Dr. Ulrike Sorge, Fachabteilungsleiterin Eutergesundheitsdienst, findet derzeit im Gruber Milchviehstall ein Vorversuch mit 9 Kühen zu dieser hochinteressanten Thematik statt. Ein analoges Beispiel aus der Humanmedizin ist die sogenannte Stuhltransplantation, auch fäkaler Mikrobiomtransfer genannt, bei der Stuhl eines gesunden Spenders in den Darm einer erkrankten Person mittels Endoskopie oder Kapseln übertragen wird.

Probenahme im Melkstand

Probenahme im Melkstand